Die
Story:
Ein alter Ziegenhirt (Giuseppe Fuda) verbringt die letzten Tage seines Lebens in einem ruhigen mittelalterlichen Dorf. Im tiefsten Süden Italiens hütet er seine Ziegen, an einem Ort, den die meisten Dorfbewohner seit langem verlassen haben. Er ist krank. Seine Medizin ist der Staub vom Kirchenboden, den er jeden Tag mit etwas Wasser trinkt.
Als er eines Nachts stirbt, halten seine Ziegen Wache am Sterbebett. Ein Zicklein wird geboren. Wir folgen seinen ersten zaghaften Schritten, sehen, wie es heranwächst, bis es kräftig genug ist, um zu weiden. Doch in den Bergen verliert es den Anschluss an die Herde. Das Junge sucht Schutz unter einer majestätischen Tanne, die sich im Bergwind wiegt. Deren Leben wird bestimmt von den Jahreszeiten.
Kurze Zeit später liegt die Tanne auf dem Waldboden und ist nur noch das Skelett ihrer selbst. Die Köhler verwandeln sie nach alter Tradition in Holzkohle. Unser Blick verliert sich im Rauch der Asche.
VIER LEBEN ist der Versuch eine poetische Sicht auf den sich immer wiederholenden Kreislauf des Lebens und der
Natur darzustellen. Angesiedelt in der unvergleichlichen Landschaft Kalabriens, zeichnet Regisseur Michelangelo Frammartino das Porträt einer archaischen Welt und offenbart dabei Einblicke in einen zeitlosen Ort und seine ungebrochenen Traditionen.
Dabei muss man eine Menge Lebenszeit mitbringen und für diesen
Film, der sich fast wie "Echtzeit" anfühlt, opfern.
Aber natürlich gibt es bestimmt auch ganz viele Leute die es toll
finden, wenn sie 10 Minuten in einem stockfinsteren Kino sitzen,
auf eine schwarze Leinwand starren und ab und an mal ein Zicklein
nach der Mama schreien hören. Bäume wachsen sehen und hören
gehört auch zu den Highlights und deshalb viel Spaß all denen,
die es durchstehen.
Verleih & Foto: NFP |