Die Story:
Eigentlich ist für den großen Tag fast alles perfekt und vorbereitet - Pia (Lisa Bitter) und Sebastian (Marian Kindermann) sind total verliebt, alle Freunde und Familienmitglieder im noblen Schlosshotel einquartiert, das Wetter stimmt, die Stimmung könnte nicht besser sein. Gut, die Namensfrage ist noch nicht ganz geklärt, und Pias freigeistige Sippschaft weckt bei Sebastians konservativem "von-und-zu-Clan" alles andere als Sympathien.
Aber die beiden sind bereit für ihren schnulzigen Pas de deux der Liebe, immer begleitet (oder besser: gestalked) von Sebastians Freund Daniel (Martin Aselmann), dem Hochzeitsfilmer, der für die Nachwelt/Youtube/Myvideo/Facebook die rosaroten Augenblicke einer großen Liebe festhalten will. Zumindest war das ursprünglich mal der Plan … Hartnäckig begleitet Daniel Gäste wie Brautpaar hautnah auf Schritt und Tritt mit seiner Kamera.
Was jedoch so rosig beginnt, verselbstständigt sich zunehmend, und schon bald gibt es Ärger im Paradies: Es wird gesoffen bis zum Verlust der Muttersprache, Pias Ex-Lover entpuppt sich als Pornodarsteller "Carlos, die Keule", ein prominenter Überraschungsgast taucht auf, Eifersucht, Tränen, Sex, Wutausbrüche - die Ereignisse überschlagen sich! Und dank Daniel wird all das protokolliert und dokumentiert - als hübsche Erinnerung für später Mal, versteht sich. Dabei hätte alles so schön sein können!
DAS HOCHZEITSVIDEO, die neue Komödie von Regisseur Sönke Wortmann, ist, um es
gleich vor weg zu nehmen, sein bisher uninspiriertester und
schlechtester Film. Mal abgesehen davon, dass das Drehbuch
unlustig, altbacken und völlig ohne jegliche Originalität
auskommt, wirkt Wortmanns Film irgend wie ziemlich konfus und
Blutleer. Das Konzept, den ganzen Film wie ein Amateurvideo wirken
und aussehen zu lassen, wird auf halber Strecke fallen gelassen
und dann plötzlich wieder aufgenommen. Wie man es richtig macht
und richtig aussieht, kann der Zuschauer zurzeit in der genialen
amerikanischen Produktion "Project X" bewundern.
Entweder hat der "amerikanischste" aller deutschen
Regisseure seinen Zenit bereits reichlich überschritten oder er
sollte lieber wieder die Drehbücher selber schreiben und sich
nicht mit langweiliger C-Ware abgeben! Einzig die junge
Schauspielergarde, allen voran Stefan Ruppe, ist ein wahrer
Lichtblick, von denen wir bald mehr sehen möchten!
Verleih & Foto: Constantin
Bewertung: *0000
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