USA 2011 - Regie: Michael Rapaport - Fassung:
O.m.d.U. - Dokumentation - Mitwirkende: Q-Tip, Phife Dawg, Ali Shaheed Muhammad, Jarobi White, Beastie Boys, Kanye West, Pharrell, Mos Def, Santigold, Monie Love, Pete Rock - Länge: 98 min. - Start: 7.6.2012 |
Die Story:
"A Tribe Called Quest" waren eine der kommerziell erfolgreichsten und künstlerisch anerkanntesten Bands ihrer Generation. Sie galten als Pioniere des Hip-Hop. In nur acht Jahren veröffentlichten sie fünf Gold- und Platinalben. Ihre plötzliche Trennung schockte ihre Fans, die nicht genug
bekommen konnten vom kreativen Stil der Band, die innovativ
Samples aus den Jazz und dem Soul der 70er in den Hip-Hop
einfließen ließen. Der Schauspieler Michael Rapaport ("True
Romance"; "Copland") war einer dieser Fans. Es kam ihm
sehr gelegen, dass sich die Band 2008 wieder zusammenraufte und auf Tournee ging. Zehn Jahre nach der Veröffentlichung ihres letzten Album "The Love Movement", gaben sie ausverkaufte Konzerte quer durch die USA. Rapaport begleitet die Band (bestehend aus Q-Tip, Phife Dawg, Ali Shaheed Muhammad und Jarobi White) auf der Tour und fing
Momente ein, die zeigen wie schmal der Grat ihrer Gemeinsamkeiten
wurde, und was in jenen Momenten für diese langjährigen Freunde und Kollegen auf dem Spiel
stand...
HipHop-Künstler und Legenden wie DJ Red Alert, De La Soul, Monie Love, The Jungle Brothers,
Common, Busta Rhymes und Pharrell Williams erzählen über den
Einfluss und die Geschichte einer jungen HipHop-Band, die nach künstlerischer Freiheit suchte und mit den Klischees und negativen Stereotypen brechen wollte.
"A Tribe Called Quest" war
Mitinitiator der "Native Tongues Posse" Dieser lose Zusammenschluss
von Hip-Hop-Gruppen, die ab dem Ende der 1980er Jahre in New York City aktiv
waren, sollte den HipHop auf Jahre beeinflussen und verändern. zu
"Native Tongue" gehörten die Jungle Brothers, Queen Latifah, A Tribe Called Quest, Black Sheep, De La Soul, Brand Nubian/Grand Puba, Monie Love und Black Star.
Kennzeichnend für diesen Zusammenschluss war, ein politisches Bewusstsein in der afroamerikanischen Gesellschaft und im Hip-Hop zu verbreiten, das sich auch auf den
afroamerikanischen Mittelstand ausweiten sollte. Da bisher die Musik des Hip-Hop eher für sozial benachteiligte Gesellschaftsteile produziert worden war, herrschten hier intellektuellere Inhalte vor, die von der Mittelstandsgesellschaft zwar begrüßt wurden, von den Ghettos und der Straße jedoch zu weit entfernt lagen, um dort Anklang finden zu können.
Gerade die Veröffentlichungen von "A Tribe Called
Quest" zeichneten sich durch sehr experimentelle Sounds
(Einflusse aus dem Bebop und dem Rythm & Blues der 70er Jahre)
und intellektuelle Texte aus, die im Gegensatz zum dominanten Gangsta-Rap standen.
Rapaport gelingt mit seinem Regie-Debüt ein starkes Zeitdokument,
welches die Anfänge und das Ende dieses kreativen Kollektivs
hautnah miterleben lässt und den jüngeren HipHip-Fans einen
guten Einblick in die Anfänge dieser uramerikanischen Musik- und
Stilrichtung gibt. Außerdem zeigt der Film den letzten
öffentlichen Auftritt von Adam Yauch aka MCA, dem Anfang Mai 2012
verstorbenen Mitglied der Beastie Boys. Eine Dokumentation für
alle Musik-Fans - nicht nur für HipHopper.
Verleih & Foto: mindjazz pictures
Bewertung: ****0
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