Kanada 2011 - Regie: Ken Scott - Darsteller: Patrick Huard, Julie LeBreton, Antoine Bertrand, Dominic Philie, Marc Bélanger, Igor Ovadis, Patrick Martin, David Michaël, David Giguère, Sarah-Jeanne Labrosse - FSK: ab 12 - Länge: 103 min. - Start: 16.8.2012 |
Die Story:
David (Patrick Huard) ist
liebenswürdig, aber ein Taugenichts. Er treibt mit minimalstem Aufwand durch das Leben und scheut sich vor jeder Verantwortung. Mit der Polizistin Valerie (Julie LeBreton) hat er eine Beziehung. Als sie ihm
verkündet, dass sie schwanger ist, treibt Davids Vergangenheit an die Oberfläche.
Vor zwanzig Jahren hat er einer Befruchtungsklinik sein Sperma für Geld zur Verfügung gestellt. Nun muss er erfahren, dass er 533 Kinder hat. 142 davon haben eine Sammelklage gegen die Firma erhoben, um herauszufinden wer ihr Vater ist, der Mann, den sie nur unter dem Pseudonym Starbuck kennen.
David will unbedingt seine Identität verbergen, aber irgend wie
interessiert ihn schon, von was für unterschiedlichen, jungen
Menschen er der biologische Vater ist. So geht er ganz vorsichtig,
und immer unter einem Vorwand, auf eine wunderbare
Entdeckungsreise zu seinem unbekannten Nachwuchs...
Regisseur und Drehbuchautor Ken
Scott äußerte sich auf dem Filmfest in München 2012 zu seinem
Meisterwerk "Starbuck", der dort der Eröffnungsfilm
war: "Ursprünglich wollten mein Koautor Martin Petit und ich von einem Mann erzählen, der viele Kinder hat. Wir planten, eine Komödie zum Thema Vaterschaft zu schreiben, und so entschieden wir uns für einen Plot, den wir für extrem hielten: ein Samenspender mit 150 Kindern. Weil die Zahl so unglaublich hoch war, glaubten wir, dass sich daraus eine gute Komödie ergeben sollte. Allerdings waren wir unsicher, ob das nicht die Glaubwürdigkeit der Geschichte beeinträchtigen würde. Doch einen Monat, nachdem wir das Projekt angestoßen hatten, zirkulierte in allen Medien die Meldung von einem Samenspender, der 500 Kinder gezeugt hatte. Wir waren sprachlos. Unsere bescheidenen 150 waren nichts im Vergleich zur Realität. Hier ist also die überaus glaubhafte Geschichte eines Mannes, der herausfindet, dass er 533 Kinder hat."
Mit "Starbuck" ist Ken
Scott ein wunderbar warmherziger und urkomischer Geniestreich
gelungen. Getragen vom Charme seines Hauptdarstellers Patrick
Huard, bewegt sich der Film auf sehr dünnem Eis zwischen Klamotte
und Tränendrüse ohne einzubrechen. Durch ein schlaues und
originelles Drehbuch, eine stringente und teilweise auch
überraschende Inszenierung bringt Scott uns seine Charaktere und
eine unwahrscheinliche Geschichte ganz nah an unser Herz. Mit sehr
langen Einstellungen, die man sonst nur von Michael Haneke gewohnt
ist, bricht der Regisseur mit üblichen Sehgewohnheiten. Dieser
ungewöhnliche Mix mach "Starbuck" zu einem ganz
besonderen Film und damit zum bisherigen Favoriten des Jahres 2012
- trotz "Ziemlich beste Freunde"! Unbedingt anschauen -
ein menschliches Meisterwerk!
Verleih & Foto: Ascot Elite
Bewertung: *****
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